Schluss mit Mental Load! So gelingt die gerechte Arbeitsaufteilung in der Partnerschaft

Ich erlebe es bei vielen meiner Klienten, die gemeinsam zu mir in die Paartherapie kommen und dieses Thema meist auch ein Baustein zur gesamten Problematik beiträgt. Und in vielen Partnerschaften weltweit ist es auch ein Phänomen, das allgegenwärtig und dennoch oft unsichtbar ist: das sogenannte “Mental Load”. Damit ist die unsichtbare, aber zeitraubende mentale Last gemeint, die vor allem Frauen in Beziehungen tragen. Sie sind oft die Managerinnen des Alltags, jonglieren mit zahlreichen Verpflichtungen und organisieren den Haushalt, die Kinderbetreuung, Termine und vieles mehr. Doch es ist an der Zeit, dieses Ungleichgewicht zu durchbrechen und eine gerechte Arbeitsaufteilung in der Partnerschaft zu erreichen. In diesem Blogartikel möchte ich gerne auf die Bedeutung von Mental Load eingehen und wertvolle Tipps geben, wie Paare eine fairere Aufgabenteilung gestalten können.

Aber zuallererst – was verstehen wir eigentlich unter “Mental Load”?

Mental Load beschreibt die unsichtbare Last der mentalen Arbeit, die hauptsächlich auf den Schultern von Frauen lastet. Es geht um die ständige geistige Präsenz, die Organisation, Planung und Koordination von Alltagsaufgaben und Verpflichtungen. Vom Einkaufszettel über Arzttermine bis hin zu Geburtstagsgeschenken für Verwandte – all das sind Aspekte des Mental Load, die oft nicht als solche erkannt werden.

Wie wirkt sich Mental Load in der Partnerschaft aus?

Die ungleiche Arbeitsaufteilung in der Partnerschaft kann zu Frustration, Erschöpfung und Stress führen. Frauen fühlen sich oft überlastet und nicht ausreichend unterstützt, während Männer möglicherweise nicht verstehen, warum ihre Partnerinnen gestresst sind. Dieses Ungleichgewicht kann langfristig die Beziehung belasten und zu Konflikten führen. Es ist wichtig, dass beide Partner die Bedeutung von Mental Load erkennen und aktiv an einer gerechten Aufgabenteilung arbeiten.

Hier ein paar Tipps mit denen eine gerechte Arbeitsaufteilung gelingen kann:

  1. Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel. Beide Partner sollten über ihre Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen sprechen. Es ist wichtig, dass die Partnerinnen ihre Belastung teilen und die Partner verstehen, dass es nicht nur um die sichtbaren Aufgaben geht, sondern auch um die mentale Arbeit.
  1. Aufgabenlisten und -planung: Erstellt gemeinsam Aufgabenlisten und plant, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist. Teilt die Verantwortung gerecht auf und respektiert die Entscheidungen und die Arbeitsweise des anderen.
  1. Teilen und Delegieren: Männer sollten bereit sein, Aufgaben zu übernehmen, ohne dass sie darum gebeten werden. Frauen sollten lernen, Aufgaben zu delegieren und nicht alles selbst zu machen.
  1. Gegenseitige Unterstützung: Unterstützt euch gegenseitig, indem ihr den anderen ermutigt und Wertschätzung für seine/ihre Bemühungen zeigt. Gemeinsam könnt ihr Herausforderungen bewältigen und den Alltag effizienter gestalten.
  1. Flexibilität und Kompromisse: Seid bereit, euch anzupassen und Kompromisse einzugehen. Es gibt Phasen, in denen einer der Partner mehr Verantwortung übernehmen muss, sei es beruflich oder familiär. Eine flexible Haltung kann helfen, diese Phasen gemeinsam zu meistern.
  1. Rolle und Geschlecht hinterfragen: Hinterfragt traditionelle Rollenbilder und Geschlechterstereotypen in der Partnerschaft. Eine gleichberechtigte Aufgabenteilung sollte unabhängig von Geschlecht und individuellen Stärken stattfinden.

Eine gerechte Arbeitsaufteilung in der Partnerschaft ist entscheidend, um eine harmonische und glückliche Beziehung zu führen. Mental Load ist eine unsichtbare Last, die oft unbemerkt bleibt, aber dennoch eine große Auswirkung auf das Wohlbefinden der Partner hat. Durch offene Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und eine flexible Haltung können Paare eine faire und effiziente Aufgabenteilung gestalten. 

Es ist an der Zeit, das Ungleichgewicht von Mental Load zu durchbrechen und eine partnerschaftliche Verantwortung für den Alltag zu etablieren. Denn eine gleichberechtigte Beziehung ist die Basis für eine erfüllende und glückliche Partnerschaft auf Augenhöhe.

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